Fehlsichtigkeiten

HORNHAUTVERKRÜMMUNG (ASTIGMATISMUS)

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Oft ist eine ungleiche Krümmung der Hornhaut im vorderen Bereich des Auges die Ursache für unscharfes Sehen. Horizontale, vertikale oder schräge Linien werden dann nicht deutlich wahrgenommen. Der Fachbegriff für diese Fehlsichtigkeit lautet Astigmatismus. Ein erstes Anzeichen dafür ist die Verwechslung ähnlich aussehender Buchstaben und Zahlen wie H, M oder N und 8 und 0. Verbunden mit Kurz- oder Weitsichtigkeit kann es zu müden Augen und Kopfschmerzen kommen. Die passende Lösung ist ein sogenanntes „torisches“ Brillenglas, dessen Kurven die unterschiedlichen Krümmungen der Hornhaut ausgleichen. So ergeben Auge und Glas ein optisches System, dessen Brennpunkt auf der Netzhaut liegt und ein scharfes Bild ermöglicht. Sie erkennen torische Brillengläser an ihren unterschiedlich dicken Rändern.

Was ist eine Hornhautverkrümmung (Astigmatismus)?

Wenn die Hornhaut des Auges nicht gleichmäßig geformt ist, spricht man von einer Hornhautverkrümmung, im Fachjargon Astigmatismus. Das ist nicht Ungewöhnliches, viele Menschen leiden darunter, insbesondere Brillenträger. Bei einer leichten Hornhautverkrümmung sind die Symptome bisweilen so wenig ausgeprägt, dass keine Korrektur nötig ist. Wer kurzsichtig oder weitsichtig ist, hat jedoch meist auch eine Hornhautverkrümmung.

Anzeichen und Symptome

Diese Symptome weisen auf eine Hornhautverkrümmung hin:

  • Verschwommenes oder verzerrtes Sehen in der Nähe und in der Ferne
  • Unscharfes Sehen in den Randbereichen
  • Unscharfes Sehen zwischen horizontalen und vertikalen Linien
  • Kopfschmerzen
  • Müde, überanstrengte Augen
  • Schwierigkeiten beim Lesen
  • Generelle Ermüdung, insbesondere bei längeren Tätigkeiten am Computer oder beim Lesen

Was verursacht eine Hornhautverkrümmung?

Astigmatismus ist meist angeboren, kann aber auch durch eine Verletzung des Auges entstehen. In der Folge sind Hornhaut und Linse nicht mehr richtig geformt und können das Bild deshalb nicht auf der Netzhaut fokussieren.

So funktioniert das Auge

Damit wir richtig sehen können, müssen vier Teile des Auges gut zusammenarbeiten:

  • Die Hornhaut und die Linse auf der Vorderseite des Auges; sie arbeiten wie eine Kameralinse und fokussieren das Licht auf der Netzhaut
  • Die Netzhaut (Retina) aus lichtempfindlichen Zellen im hinteren Teil des Auges; sie nimmt Licht und Farbe wahr und wandelt sie in elektrische Impulse um
  • Der Sehnerv hinter dem Auge; er sendet die elektrischen Impulse an das Gehirn

Hornhaut, Linse und Augenform

Ist das Augen richtig geformt, so fokussiert die Linse das durch die Hornhaut einfallende Licht direkt auf der Netzhaut. Bei Astigmatismus ist die Hornhaut jedoch unregelmäßig geformt. Einfallendes Licht wird in diverse Richtungen gebrochen und kann auf der Netzhaut nicht richtig abgebildet werden. Die Folge: Der Mensch sieht unscharf oder verzerrt.

Wie wird eine Hornhautverkrümmung festgestellt?

Für die Augengesundheit ist es wichtig, sich regelmäßig beim Augenarzt untersuchen zu lassen. Hier wird auch ein Astigmatismus diagnostiziert. Da er angeboren sein kann, sind Augenuntersuchungen und Sehtests vor allem für Kinder wichtig. Eine unbehandelte Hornhautverkrümmung kann zu trägen Augen führen und das Kind beim Scharfsehen nicht nur in der Schule beeinträchtigen. Erwachsene sollten ihre Augen mindestens alle zwei Jahre untersuchen lassen.

Wie wird eine Hornhautverkrümmung behandelt?

Wenn eine Hornhautverkümmung symptomfrei ist, muss das Sehvermögen nicht korrigiert werden. In manchen Fällen kann die Beeinträchtigung jedoch erheblich sein, dann ist es wichtig, sich beim Experten Korrektionsgläser anpassen zu lassen. Sie gleichen die unregelmäßige Krümmung der Hornhaut aus und sorgen dafür, dass das Bild wieder direkt auf der Netzhaut entsteht. Auch Kontaktlinsen können einen Astigmatismus effektiv ausgleichen – jedoch sollten insbesondere Kinder auf die Wichtigkeit ausreichender Hygiene hingewiesen werden.